Hongkong 2018 - Tag 4

Am 7. Tage sollst Du ruhen.

Tja, hat leider nicht ganz funktioniert. Haha...also erst schon.

Nachdem gestrigen Tag, der gefüllt mit bombastischen Ereignissen war, habe ich entsprechend schlecht und unruhig geschlafen, da mir alles mögliche im Kopf rumging. Also war ich komischerweise schon wieder um 08:30 wach.

Naja, hilft nix. Das Frühstücksritual kennt Ihr ja bereits.

Wir beschließen es heute ruhig angehen zu lassen, mit etwas Kali im Park. Da heute Sonntag ist, sind alle öffentlichen Plätze gut gefüllt. Wir platzieren uns in die Ecke eines Basketball Platzes und starten unsere Flows. Da die Chinesen generell an allem interessiert sind, haben wir nach kurzer Zeit immer wieder Neugierige die uns offen beobachten, Filmen und Fotos machen. Das lenktuns aber nicht großartig ab, da es sonst mit dem Stock eine auf den Finger gibt, "wer sich ablenken läßt muss leiden".

Nach ca. 70 Minuten sind wir bis auf die Haut durchgeschwitzt (ca. 30°C) und beschließen uns fertig zu machen für unserer weiteren Tagesaktivitäten.

Frisch geduscht fahren wir nach Kowloon. An der MTR Station merke ich, daß ich meine Octopus Karte nicht dabei habe. Oh Mannnnn wie umständlich. Jetzt muss ich mir immer Einzeltickets kaufen. Nerv. Geht aber trotzdem.

Wir fahren zur Station Prince Edward. dort in der Nullah Rd. 3 bwefindet sich die V.T.A.A.

Ja genau die. IP Man und so.

Da ich ja bereits bei meinem letzten Aufenthalt dort war beschließe ich kurzerhand Ralf mal bissl suchen zu lassen. Man erinnere sich, ich habe damals ungefähr eine 3/4 Stunde gesucht (als ich bereits in der Straße war)

Nach etwas rumsuchen in der Hitze erlöse ich Ralf. Wir gehen ins Gebäude und Ralf verischert mir, daß er das so auch nicht gefunden hätte. Ich bin beruhigt.

Sifu Lee Wai Chi gibt gerade ien Training mit einigen Schülern. Wir erfragen ob wir eintreten dürfen. Nach kurzem zögern und der Versicherung, daß wir ebenfalls Wing Chun Praktizierende sind, dürfen wir reinkommen.

Da wir beide nicht trainieren wollen, bitten wir ein Foto machen zu dürfen. Dies ist aber aktuell nicht erwünscht. Auch ok. Wir starten weiter. Um 14:30 startet die Vorführung an der Kung Fu Corner. Also geht's weiter.

 

Es sind allerdings nur wenige Stationen, das ist gut.

Wir erreichen den Park. Ich baue mein Stativ auf und erkunde die Anwesenden Schulen. Ich sehe keine Wing Chun Schule. Das ist nicht so optimal, da es meine Möglichkeiten schmälert etwas vorzuführen.

Ich überlege.

Ich bin unsicher.

Mhhh.

Ach, drauf gesch.... . Von nix, kommt nix.

Ich sehe den Ansager, der die jeweiligen Gruppen ankündigt. Hoffentlich erinnert er sich an mich.

Ich spreche ihn an. Er überlegt kurz und teilt mir mit, daß heute keine Wing Chun Schulen auftreten, da jeden Sonntag ein anderer Zusammenschluss von Schulen die Ausrichtung organisiert. Ich überzeuge ihn, daß ich bereits hier auftreten durfte und aus Deutschland komme.

Tadaaa, es hat geklappt. Ich bespreche mit Ihm was ich vorführen werde und das es besser im Ersten Teil wäre.

Ich freue mich und bin aufgeregt zugleich. Der Zuschauerbereich ist voll und bestimmt 15 Videokameras zeigen auf den Vorführungsbereich.

Diesmal bin ich gut ausgerüstet, mein Mano a Mano Shirt und meine Mano a Mano Hose mit Bestickung. (wer kennt das Video vom letzten mal? :-) )

Noch schnell ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmern, also auch mit mir.

Ein chinesischer Zuschauer der hinter mir steht betrachtet mein Shirt und spricht mich auf mein Wing Chun an. Es stellt sich heraus, daß er etwas Deutsch kann. Nach kurzer Unterhaltung konzentriere ich mich aber auf die Vorführungen.

 

"And now Michael (phon. Meikel) from Germany, he is showing his Wing Chun style...."

Das bin ich, ich drücke auf record und los geht's.

Scheinbar wie in Zeitlupe führe ich die Bewegungen genau aus und bin schon während meiner Demo zufrieden mit meiner Performance (bis auf einen kleiner Ruckler).

 

Salutation.

Applaus.

...ich bin froh und stolz.

Nach getaner Arbeit folgen wir noch einigen Vorführungen wollen dann aber lieber zu unserem nächsten Ziel, dem Victoria Peak.

Wir müssen zeitig los da sonst der Sonnenuntergang ohne uns stattfindet.

Also auf zur Station Sai Ying Pun, von dort geht es gleich steil bergauf. Und mit steil meine ich steil. 8% Steigung oder so garantiert.

 

Es geht auf dem Morning Trail in 2,5 km auf 550m Höhe. Nach den Ersten 500m sind wir durchgeschwitzt und auch das Handtuch ist bereits gut feucht. "Nur" noch 2km.

...Kung Fu bedeutet auch einen Berg zu bezwingen...

 

Wir sind oben, yeah. Oben geht's zu wie auf'm Oktoberfest. Wir suchen und finden einen guten Foto Spot und warten auf die besten Motive.

...

So jetzt geht's auch wieder abwärts, das ist nicht mehr soo anstrengend wie der Aufstieg, freicht aber. Die Beine schmerzen als wir unten angekommen im MTR nach Hause sitzen.

So viel zum Thema, "heute machen wir mal ruhiger". Wohl eher in Deutschland.

Morgen ist der Tag wieder komplett mit Training gefüllt.

....gn8

 

P.S. Essenstechnisch war heute Porkdumplings und Ricenoodles auf dem Tisch, sowie unser abendessen beim Besten Dim Sum Laden in HK, bzw. der Welt, Dimdim Sum. Gigantisch.